Hochschule auf dem Weg zu Open Access

Blog 20. Dez. 2022

Anlässlich des diesjährigen h2-Science-Day unterzeichnete die Rektorin Prof. Dr. Manuela Schwartz die „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“. Damit wird nun auch öffentlich bekundet, dass alle Mitglieder der Hochschule aufgerufen und unterstützt werden, ihre Forschungsbeiträge frei zugänglich zu machen. Vorausgegangen ist eine intensive Auseinandersetzung über die Herausforderungen und Chancen, die sich mit Open Access verbinden. Denn mittlerweile wird neben dem Publizieren ausschließlich in Open-Access-Journals (als der „goldene Weg“ bezeichnet) oder die nachträgliche Textarchivierung (der „grüne Weg“) auch die Frage von Open Data immer wichtiger. Eine von der Prorektorin für Forschung, Entwicklung und Transfer, Prof. Dr. Kerstin Baumgarten, eingesetzte Arbeitsgruppe entwickelt nun Umsetzungsstrategien für Open Access an der Hochschule.

Die Signatur der „Berlin Declaration“, eine Initiative aus dem Jahr 2003 von 19 deutschen und internationalen renommierten Forschungsorganisationen mit derzeit weltweit über 750 Signaturen von Hochschuleinrichtungen, wurde möglich, nachdem die Senatskommission in ihrer Sitzung vom 13. Juli 2022 die Open-Access-Policy für die Hochschule verabschiedet hat. Diese wurde von der Senatskommission Forschung, Entwicklung, Transfer (FET) gemeinsam mit der Ombudsperson für gute wissenschaftliche Praxis, Prof. Dr. habil. Günter Mey, erarbeitet. Im Vorfeld wurden nicht nur die beiden h2-Science-Days der Jahre 2020 und 2021 mit Vorträgen und Foren unter dem Motto „Open Science“ gestellt, sondern 2021 auch erstmals an der Hochschule vom Prorektorat für Forschung, Entwicklung und Transfer in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft ein landesweiter Workshop „Einführung in Open Access und das Urheberrecht“ ausgerichtet, an dem sich auch Angehörige anderer Hochschulen beteiligten. Weitere Erfahrungen flossen aus dem ebenfalls von der Max-Planck-Gesellschaft organisierten Veranstaltung „Open-Access-Transformation an Fachhochschulen in Berlin und Brandenburg“ ein, auf dem Professor Mey den Stand zur Implementierung von Open Access an der Hochschule Magdeburg-Stendal vorstellte und diskutierte sowie seine Erfahrungen als Herausgeber zweier Open-Access-Journals und der Entwicklung eines Dokumentenservers für die Sozialwissenschaften (SSOAR, Social Science Open Access Repository) einbrachte.

Open-Access-Policy als Leitlinie

Mit der nun vorliegenden Open-Access-Policy verfolgt die Hochschule Disseminations- und Publikationsstrategien, die in der Wissenschaftscommunity einen breit getragenen Konsens haben. Nicht nur die Förderinstitutionen wie das BMBF und der DFG betonen, dass aus öffentlichen Mitteln geförderte Forschung auch an die Öffentlichkeit zurückgeführt werden muss. Angehalten sind alle Forschenden entweder ihre Beiträge direkt in Open-Access-Zeitschriften zu publizieren (der „goldene Weg“) oder diese nachträglich auf Open-Access-Repositorien einzustellen (der „grüne Weg“). Mittlerweile bezieht sich Open Access aber nicht nur Publikationen, sondern auch zunehmend Forschungsdaten, die für Sekundäranalysen oder eine Nachnutzung zur Verfügung gestellt werden. In beiden Fällen werden Infrastrukturen benötigt.

Aufbau einer Arbeitsgruppe

Damit die Belange von Open Access an der Hochschule nun zügig umgesetzt werden, hat Prof. Dr. Kerstin Baumgarten, Prorektorin für Forschung, Entwicklung und Transfer, eine Arbeitsgruppe (Open-Access-AG) gebildet. Zu den Mitgliedern gehören u. a. Vertreter:innen der Bibliothek, des ITM und des Prorektorats FET sowie der Datenschutzbeauftragte und die Ombudsperson für gute wissenschaftliche Praxis.

In der Open-Access-AG werden nun die anstehenden Arbeitsaufgaben weiter definiert. Vorgesehen ist eine Arbeitsteilung: Während die Bibliothek vor allem für die Langzeitarchivierung auf dem landesweiten Hochschulserver share_it und auch für Fragen hinsichtlich Verlagsverträgen und Urheberrecht die Hochschulangehörigen informiert, wird der Antragsservice vor allem Ansprechpartner für Forschende, um diese über Kostenmodelle für Open-Access-Publikationen und zudem hinsichtlich des Datenmanagements zu beraten. Auch hat die Arbeitsgruppe auf ihrer ersten Sitzung beschlossen, die Umfrage zu „Open Access an der Hochschule“, die erstmals 2019 durchgeführt wurde, zu wiederholen. Diese Ergebnisse sollen auch helfen, abzuschätzen, ob und wann es sinnvoll ist, die speziell von der DFG aufgelegten Publikationsfonds zu beantragen. Ungeachtet dessen können auch Anträge an die FET-Kommission gestellt werden, um Publikationszuschüsse zu erhalten, wobei aufgrund der Mittellage diese vornehmlich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vorgesehen sind.

Dem Bekenntnis zu Open Access folgend hat sich die Hochschule auch an der Initiative KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen im Auftrag des BMBF) beteiligt, mit der vor allem verlagsunabhängige Open-Access-Zeitschriften gefördert werden.

Zukünftig wird auch diese Frage weiter diskutiert, denn auf der einen Seite ist es wichtig, dass Hochschulangehörige in Open Access publizieren, aber auch allen Personen an der Hochschule, so eben gerade auch Studierenden, zu ermöglichen, möglichst vielfältig kostenfreie Literatur zu recherchieren. Entsprechend wird auch die Open-Access-AG sowie ein:e Open-Access-Beauftragte:r Informationsveranstaltungen ausrichten, um noch mehr für „Wissenschaft als öffentliches Gut“ zu sensibilisieren.

Weitere Informationen zu Open Access an der Hochschule

Zur Open-Access-Policy

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